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Elektrische Kardioversion

Normalerweise schlägt das Herz mit einer regelmäßigen Frequenz die vom „Taktgeber“, dem sogenannten Sinusknoten, vorgegeben wird und sich entsprechend den physischen und psychischen Anforderungen des Körpers beschleunigt oder verlangsamt. Dabei sind Herzfrequenzen im Schlaf bis 40/min und unter Belastung bis 180/min völlig normal. Bei einer elektrischen Kardioversion wird eine anhaltende Herzrhythmusstörung die den natürlichen Taktgeber aus Kraft gesetzt hat und einen meistens deutlich schnelleren, unregelmäßigen Puls erzeugt, durch einen kontrollierten elektrischen Impuls von außen beendet. Dabei erhält der Patient zunächst eine Kurznarkose, der elektrische Impuls wird dann im narkotisiertem Zustand über zwei am Brustkorb angebrachte Elektroden abgegeben. In den meisten Fällen resultiert im Anschluss ein Sinusrhythmus (normaler „Taktgeber“). Die am häufigsten kardiovertierte Herzrhythmusstörung ist das sogenannte Vorhofflimmern, weitere in Frage kommende Arrhythmien sind Vorhofflattern, sogenannte atriale Tachykardien und selten auch ventrikuläre Tachykardien. Die akute Erfolgsrate liegt im Falle von Vorhofflimmern – in Abhängigkeit von bestehenden Herzerkrankungen und der Dauer des Vorhofflimmerns – bei >90%. Allerdings neigen Vorhofflimmern und viele andere Herzrhythmusstörungen zu Rezidiven (wiederholtem Auftreten) und bedürfen häufig einer zusätzlichen rhythmusstabilisierenden Therapie nach Kardioversion (z.B. medikamentös oder durch eine „Ablation“, siehe auch entsprechende Beiträge)

Einige der o.g. Herzrhythmusstörungen gehen mit der Gefahr einer Gerinnselbildung im Herzen einher. Bei Wiederherstellen des Sinusrhythmus besteht daher die Gefahr eines „Ausschwemmen“ dieser Gerinnsel entlang des Blutstroms und es droht eine Verstopfung von Gefäßen mit der Folge eines Infarktes in inneren Organen oder des Kopfes (embolischer Schlaganfall). Aus diesem Grund wird in vielen Fällen vor einer elektrischen Kardioversion eine Ultraschalluntersuchung des Herzens über die Speiseröhre (TEE) durchgeführt, um Gerinnsel am Herzen ausschließen zu können und das Risiko, insbesondere eines Schlaganfalls, zu minimieren. Bei Patienten mit dokumentierter effektiver Blutgerinnungshemmung über mehr als 4 Wochen oder sehr niedrigem Risiko kann eventuell auf ein TEE(Schluckecho) verzichtet werden. Im Anschluss an eine elektrische Kardioversion ist eine medikamentöse Blutgerinnungshemmung für mindestens 4 Wochen zwingend erforderlich. Elektrische Kardioversionen werden bei uns ambulant im Herzkatheter-Labor durchgeführt, aufgrund der Kurznarkose sind sie aber im Anschluss für 24h nicht zur eigenständigen Teilnahme am Straßenverkehr in der Lage und müssen von einer Begleitperson abgeholt werden.