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Hochfrequenzablationen schneller regelmäßiger Herzrhythmusstörungen

Schnellen regelmäßigen Herzrhythmusstörungen (Tachykardien) liegt überwiegend eine angeborene Fehlbildung oder erworbene Störung in den Erregungsbildungs- und Erregungsleitungsbahnen des Herzens (WPW-Syndrom, AV-Knotenreentry-Tachykardien, fokale atriale Tachykardien) zugrunde.

Diese ungefährlichen, wenn auch sehr unangenehmen Rhythmusstörungen kommen aus den Herzvorhöfen (supraventrikuläre Tachykardien), und machen sich durch rhythmisches schnelles Herzrasen mit plötzlichem Beginn und Ende bemerkbar. Ähnliches gilt für das Vorhofflattern, wobei sich die Herzvorhöfe mit einer Frequenz von 200-300/Minute zusammenziehen und nachfolgend die Herzkammern häufig mit einer schnellen regelmäßigen Frequenz von 80-100/min schlagen. Diese Herzrhythmusstörung entsteht im rechten Herzvorhof zwischen der Herzklappe und der oberen Hohlvene. Neben dem gefühlten Herzrasen beklagen die Patienten Schwindelanfälle, Luftnot, Übelkeit sowie Schmerzen und Druckgefühle in der Brust.

Da es sehr unterschiedliche Arten von Herzrhythmusstörungen auch bei jungen Patienten gibt, muss die vorliegende Störung vorab genau diagnostiziert werden. Dies kann durch ein Ruhe-EKG, ein Langzeit-EKG oder eine Rhythmuskarte erfolgen, das aufgezeichnete EKG wird „Anfalls-EKG“ bezeichnet.

Wenn sich die erfasste Rhythmusstörungen nicht durch rhythmusstabilisierende Medikamente (Antiarrhythmika) behandeln lassen, besteht die Möglichkeit einer Therapie durch Verödung mit Hochfrequenzstrom. Vor allem bei jüngeren Patienten ist die Katheterablation mittlerweile die Therapie erster Wahl, weil hier antiarrhythmische Medikamente oft nicht gut toleriert werden oder wirkungslos sind.

Eine Katheterablation wird im Rahmen einer Elektrophysiologischen Untersuchung (EPU) in unserem Elektrophysiologischen Labor durchgeführt. Zur Durchführung dieser Prozedur werden Sie über das St. Josef-Krankenhauses Potsdam oder unsere Praxis aufgenommen und verbleiben nach dem Eingriff für 1-2 Tage zur Überwachung im Krankenhaus.

Bei der Prozedur werden 2-3 Elektroden zum rechten Herzen vorgeschoben, indem eine Vene in der Leiste punktiert wird. Durch die Ableitung von Strömen unmittelbar aus dem Herzen gelingt zuverlässig die Erfassung und Lokalisation der vorliegenden Rhythmusstörung. Sollte diese sich für eine Ablationstherapie eignen, kann dies in der gleichen Sitzung durchgeführt werden. Dabei werden mit Hilfe von Hochfrequenzstrom die entsprechenden „Störherde“ im linken oder rechten Herzvorhof verödet. Dabei setzt man kleine Isolationspunkte oder -linien, die das Wiederauftreten der Tachykardie verhindern können.

Ablation ventrikulärer Herzrhythmusstörung (vorher)

Ablation ventrikulärer Herzrhythmusstörung (Nachher)

Der Eingriff wird im Allgemeinen gut vertragen und dauert 1-2 Stunden. Wenn es gewünscht wird, kann die Gabe eines leichten Beruhigungsmittels vereinbart werden.

Mögliche Komplikationen des Eingriffes sind Embolien, Blutungen im Leistenbereich oder in den Herzbeutel, Blockierungen in den natürlichen Leitungsbahnen und Verletzungen der Speiseröhre (bitte Aufklärungsschein beachten).

Nach der Katheterablation wird zur Kontrolle noch einmal versucht, die Tachykardie auszulösen. Dies kann entweder durch gezielte Stimulation mit dem Herzkatheter erfolgen oder aber mit bestimmten Medikamenten, die intravenös gespritzt werden. Die Ablation wird beendet, wenn die Rhythmusstörung nicht mehr provozierbar ist.

Nach der Katheterablation werden die Elektroden aus dem Herzen entfernt und die Leiste mit einem Druckverband versorgt. Eine strenge Bettruhe von 6-24 Stunden ist erforderlich, um Nachblutungen zu vermeiden.

Die Erfolgsraten der endgültigen Behandlung des Herzrasens liegen nach der ersten Sitzung bei bis zu 95%. Sollte das Herzrasen nach einiger Zeit wieder auftreten, kann der Eingriff wiederholt werden.

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